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Presseaussendung 01.02.2022

Traunauen Ebelsberg: APG plant neues Hochleistungsnetz und ignoriert Naturschutzgebiet. Bürgerinitiative bringt sich frühzeitig in Planungsprozess ein und fordert umsichtige Planungen: Großer Schaden im Naturschutzgebiet Traunauen droht und keiner bemerkt es!

„Ein großes Stromversorgungsprojekt soll ausgerechnet durch unser Europaschutzgebiet laufen, mehrere tausend Quadratmeter geschützter Auwald müssen dabei gefällt werden.“ warnt Ingrid Eder eindringlich. „Hier wird leider nicht umsichtig geplant. Der drohende Schaden ist vollkommen unnötig. Keine Frage, der Ausbau der Leitungen ist notwendig, aber durch eine Optimierung der Trassenführung können Eingriffe in die Natur sehr einfach vermieden werden.“ Das Anliegen engagierter LinzerInnen wird auch von Experten unterstützt: „Es gibt schonende Alternativen. Die derzeit geplante Trasse durch ein Naturschutzgebiet muss nicht sein. “ sagt der Elektroingenieur Dr. Günther Westner.

APG baut Stromnetz im OÖ Ballungsraum aus

APG (Austrian Power Grid AG) will das Stromnetz im OÖ Ballungsraum in den nächsten Jahren ausbauen. Der geplante Ausbau ist notwendig, um dem steigenden Strombedarf (Industrie, Elektromobilität und Haushalte) zu decken. Dazu wurde ein UVP-Verfahren eingeleitet. „Doch eine der gewählten Trassen für den Ausbau im Linzer Bereich führt längs durch das Europaschutzgebiet Traunauen. Diese Trasse ignoriert die Zielsetzungen der Klimastadt Linz, des örtlichen Entwicklungskonzepts und den bestmöglichen Erhalt dieses wertvollen Naherholungsgebiets.“ ist Elisabeth Reinsprecht enttäuscht über die umweltschädliche Vorgehensweise und rücksichtslose, aktuelle Planung der APG. „Fehlt es hier an Ortskenntnis oder wissen die Damen und Herren nicht, dass eine Trasse durch das Europaschutzgebiet aufgrund der Rechtslage nicht möglich ist?“ fragt Annemarie Nussbaumer. „Noch dazu gibt es einfach zu realisierende Alternativen, die viel weniger Probleme und Konflikte mit sich bringen würden. Eine alterative Trassenführung weiter ab von Wohn- und Naturschutzgebieten würden das Genehmigungsverfahren zudem vereinfachen und wesentlich beschleunigen.“ gibt Rudolf Postl zu bedenken.

Umweltanwalt und Politik sind gefordert

„Genau jetzt ist der Moment bessere Möglichkeiten zu prüfen und die schonendste auszuwählen, bevor man sich auf die Planung festgelegt. Dabei sind die Landes- und Stadtpolitik sowie der Umweltanwalt gefordert“ sind Ärztin Ingrid Eder und Physiker Martin Reinsprecht überzeugt. „Diese Hochspannungsleitungen mit Übertragungskapazitäten im Gigawattbereich wirken durch enorme Magnetstrahlungen auf das Umfeld. Diese sind erwiesenermaßen gesundheitsschädlich. Das ist keine Kleinigkeit. Darum müssen diese Leitungen mit höchster Sorgfalt positioniert werden. Die Zeiten haben sich geändert und wir können nicht wie in den 1970er Jahren einfach überall drüberfahren. Konkret ginge die geplante Leitung direkt über hunderte Betroffene in Kleingärten und unmittelbar neben Wohngebieten in Auwiesen und Kleinmünchen vorbei.“

Lösungsansätze

In der aktuellen Planung sollen neue 220-kV Höchstspannungsleitungen durch das Europaschutzgebietes der Traunauen geführt werden. Allein diese Maßnahme würde zur Fällung von tausenden Quadratmetern geschützten Auenwaldes führen. Eine alternative Trassenführung ist ohne massive Eingriffe in die Natur möglich. „Mit etwas Ortskenntnis und technischem Sachverstand liegen die Alternativen auf der Hand. Gerne unterstützen wir die Planung mit unserer Ortskenntnis, um das Projekt schonender umzusetzen und durch eine Optimierung der Trassenführung die für die Zukunft benötigten ausbaufähigen Korridore zu schaffen.“ so Postl und Westner zuversichtlich.

© doris.at Lageplan/ Luftaufnahme geplante Trasse Hochspannungsleitung Traunauen. Ausschnitt aus dem Projekt nahe der Traunbrücke in Ebelsberg (Quelle der Luftaufnahme: www.doris.at; Luftaufnahme durch geplante Leitungen modifiziert (Schemazeichnung): rote dicke Linie: geplante zwei Systeme 220kV, rote dünne Linien: geplante zwei) Systeme 100kV, schwarze dünne Linien: zwei Systeme 100kV bestehend
© traunauen.at Hochspannungsmast im Naherholungsgebiet
© traunauen.at Team der Initiative vor Ort in den Traunauen. Von rechts: Annemarie Nussbaumer, Elisabeth Reinsprecht, Martin Reinsprecht, Ingrid Eder, Rudolf Postl

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